Trauer und Kinder


Wie soll ich mit meinem Kind darüber sprechen?


Kinder sind von Natur aus neugierig und möchten ihre Welt mit allen Facetten entdecken. Dazu gehört es auch, direkte Fragen zu stellen und um Antworten zu bitten. Die Frage "Wo ist Opa?" ist als Elternteil oft schwer zu beantworten. Wir hängen selber noch in Gedanken an den Familienangehörigen und versuchen das Geschehene einzuordnen. Ihr eigenes Leid überträgt sich unbewusst auch auf das Kind. Den Fragen auszuweichen, ist daher nicht der richtige Weg. Kinder spüren das Ausweichen und bekommen Angst. Binden Sie die Kinder in den Verabschiedungsprozess ein. Nehmen Sie die Kinder mit zur Verabschiedung an den offenen Sarg und zur Trauerfeier. Gehen Sie offen mit dem Thema um und geben Sie sich Zeit, um Ihren Kindern die Angst vor diesem Thema zu nehmen. Hören Sie Ihrem Kind zu. Erklären Sie, was passiert ist und machen Sie deutlich, dass dieser Punkt zum Leben dazu gehört. Das Tabuthema verliert an Schrecken, wenn Sie sie Zeit für eine ehrliche Antwort nehmen. Da Kinder unsere Aussagen wörtlich nehmen, sollten Sie besonders auf Ihre Wortwahl achten.


Bieten Sie einen sicheren Hafen. Denken Sie daran, dass Sie gerade Bilder in die Köpfe Ihrer Kinder pflanzen, die Sie noch ins hohe Alter haben werden. Diffuse Floskeln wie "Er ist eingeschlafen", sollten Sie besser nicht verwenden, da diese Antwort noch mehr Fragen und Ängste aufwirft. Schließlich wollen Sie, dass Ihre Kinder beruhigt einschlafen können und keine Angst vor dem zu Bett gehen haben sollen. Erklären Sie den Lauf der Dinge mit Bildern und benutzen Beispiele, die Ihrem Kind einen offenen Zugang zu diesem Thema gewähren. Hilfreich sind auch kindgerechte Bücher, die Sie gemeinsam mit Ihrem Kind durchlesen können. Hier bieten sich zum Beispiel folgende Werke für den Einstieg an: "Leb wohl, lieber Dach's", "Wieso? Weshalb? Warum? Abschied, Tod und Trauer", "Ein Himmel für Oma: Ein Bilderbuch über das Sterben und den Tod" oder "Wo gehst du hin, Opa?: Ein Bilderbuch über das letzte Geheimnis".


Auch die Etablierung von Ritualen helfen, mit dem Verlust umzugehen. Besuchen Sie zum Beispiel die Lieblingsorte des Verstorbenen oder besuchen Sie zusammen das Grab. Beziehen Sie Ihre Kinder bei der Auswahl der Grabbepflanzung mit ein und sorgen für schöne Erinnerungen.